Erasmus+

Erasmus-Team:

Lisa Oldenburg

Ute Kwaschik

Valentyna Lavrynchuk

Kontakt: erasmus(at)ghw.lernsax.de

Was wir tun:

Als Erasmus+ Team setzen wir uns gemeinsam dafür ein, den internationalen Austausch, nachhaltige Entwicklung und moderne Bildung schrittweise in den Schulalltag zu integrieren, um Schülerinnen und Schüler optimal auf die Herausforderungen einer globalisierten Welt vorzubereiten.

Aktuelles Projekt:Im Rahmen unseres Kurzzeitprojekts SustainEd – Schule und Bildung nachhaltig mit Erasmus entwickeln schicken wir derzeit Lehrkräfte für Fortbildungen und Job Shadowings nach Frankreich, Finnland, Schweden, Island und Italien. Im europäischen Ausland bilden sie sich zu den GHW Leitbegriffen digital, nachhaltig, begabungsförderlich fort, knüpfen wichtige Kontakte und tauchen in andere Schulsysteme ein, um anschließend in Leipzig in unserem Schulentwicklungsprozess neue Impulse setzen zu können.

Reiseberichte

Island (August 2025)

Natur und Nachhaltigkeit – Reykjavik 2025

Vom 16. bis 23. August 2025 durfte ich an einem besonderen Erasmus+-Kurs auf Island teilnehmen, der sich ganz dem Thema „Natur und Nachhaltigkeit“ widmete. Bereits der Auftakt in Reykjavik war vielversprechend: Bei einem internationalen Café lernte ich Teilnehmende aus ganz Europa kennen, bevor wir gemeinsam die Hauptstadt bei einer spannenden Stadtführung erkundeten.

In den folgenden Tagen führte uns die Reise entlang der beeindruckenden Südküste Islands – eine Region, die für ihre atemberaubende Natur und ihr Engagement für erneuerbare Energien bekannt ist. Besonders beeindruckt hat mich, dass Island seinen Strom nahezu vollständig aus grünen Quellen, wie Geothermie und Wasserkraft, gewinnt.

Zu den Höhepunkten gehörten der Besuch von Geothermiefeldern, wo wir hautnah erleben konnten, wie Energie aus der Erde gewonnen wird, sowie die Fahrt zur berühmten Gletscherlagune Jökulsárlón. Hier wurde uns eindrücklich bewusst, wie sehr der Klimawandel die Natur beeinflusst: Sollte die Erderwärmung weiter fortschreiten, wird dieser Gletscher in weniger als 300 Jahren vollständig verschwunden sein.

Ein weiteres Abenteuer war der Ausflug auf die Insel Heimaey, wo wir nicht nur Papageientaucher in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten konnten, sondern auch einen Blick auf eine der jüngsten Inseln der Welt werfen durften, die erst vor wenigen Jahrzehnten durch Vulkanausbruch entstanden ist. Auch die Lavafelder, die von früheren Ausbrüchen zeugen, hinterließen einen bleibenden Eindruck.

Der Donnerstag stand im Zeichen des Austauschs: Alle Teilnehmenden stellten ihre Schulen vor und erarbeiteten gemeinsam Konzepte, wie Natur- und Nachhaltigkeitsthemen in verschiedenen Regionen Europas umgesetzt werden können. Der internationale Austausch hat viele neue Ideen hervorgebracht und die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg gestärkt.

Mit einer Fülle an Inspiration für unser eigenes Nachhaltigkeitskonzept, neuen Freundschaften und wertvollen internationalen Kontakten kehrte ich nach Hause zurück. Diese Erfahrungen werden unsere Schule auf dem Weg zu mehr Umweltbewusstsein bereichern und zeigen, wie wichtig es ist, voneinander zu lernen und gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft einzustehen.

Schweden (Mai 2025)

Nature as a fantastic classroom for learning – Linköping 2025

Vom 10.-17.05.205 durfte ich nach Schweden reisen, um an einer Fortbildung zum Thema „Outdoor Teaching“ teilzunehmen. Wir wurden alle in Linköping abgeholt und nach VÅRDNÄS gebracht – ein gemütliches Tagungszentrum direkt am See, in dem wir die gesamte Woche verbrachten. Durch die ländliche Lage und fantastische Stille der Natur war es der perfekte Ort für die Fortbildung. Wer wollte, konnte jeden Morgen bei etwa 10°C beim Morgenbad partizipieren. Auch wenn es etwas Überwindung kostet, bei morgendlichen 8°C aufzustehen und ins nur unwesentlich wärme Wasser zu hüpfen – ich darf berichten, dass es definitiv erfrischend war. In den ersten Tagen ging es vor allem darum, wie man mit Schülern und Schülerinnen Verbindungen zur Natur herstellen kann, welche Spiele man draußen mit einer Gruppe spielen kann und wie dabei sowohl Vertrauen
aufgebaut als Berührungsängste abgebaut werden können. All das erprobten wir selbst – wir begannen mit der Herstellung eigener Namensplaketten aus Holzscheiben und liefen mit Spiegeln unter unseren Nasen unter Bäumen entlang, um den Blick nach „oben“ zu genießen. Jeder Morgen startete mit Informationen zu einem „Baum des Tages“ und einer berühmten Person aus dem pädagogischen Bereich sowie einer Reflektion des vorherigen Tages. Wir unternahmen Ausflüge in die Natur – Kajak fahren, Wanderungen, Hinabstieg in eine „Trollhöhle“ sowie Backen/ Kochen im Freien standen auf dem Plan. Diese Ausflüge waren stets verbunden mit der Reflektion, was man bei diesen Unternehmungen mit
Lernenden beachten muss. Bei all diesen Unternehmungen war viel Zeit, um die anderen Teilnehmer kennenzulernen und sich darüber auszutauschen, wie Schule z.B. in Island, La Réunion, Slowenien, Schweden und Kreta funktioniert. Wir konnten auch eine schwedische Schule besichtigen. Besonders beeindruckend war das Werken- und Handarbeitszimmer.
Nähunterricht mit Nähmaschinen ist fest im Stundenplan verankert. Die Fortbildung und der Austausch mit den anderen Kursteilnehmerinnen zeigten vielfältige Möglichkeiten auf, wie Lernen auch in und mit der Natur funktionieren kann. Man muss feststellen, dass wir standortbedingt Nachteile gegenüber den Teilnehmerinnen aus Island haben und etwas kreativer in der Umsetzung werden müssen. Aber auch in Leipzig ist es möglich, Lernen nach draußen zu bringen und im Sinne des Ziels der Nachhaltigkeit Wege zu eröffnen, welche Kontakte zur Natur ermöglichen und fördern können.

Frankreich (März 2025)

Boost Your Creativity and Prevent Early School Leaving – Paris 2025

Im Rahmen des Erasmus+-Projekts „Boost Your Creativity and Prevent Early School Leaving“ nahm ich Ende März 2025 an einer einwöchigen Fortbildung in Paris teil. Ziel der Schulung war es, kreative und inklusive Methoden kennenzulernen, die Schüler*innen mit erhöhtem Förderbedarf unterstützen, ihre Motivation stärken und sie besser in die Schulgemeinschaft integrieren.

Die Woche war geprägt von interaktiven Workshops, Outdoor-Aktivitäten, künstlerischen Methoden und intensiven Reflexionen. Besonders eindrücklich war ein Workshop, in dem wir ohne Worte kommunizierten – eine Übung, die zeigte, wie viel Vertrauen und Verständnis auch ohne Sprache entstehen kann. Diese Erfahrung war nicht nur lehrreich, sondern auch sehr bewegend und zeigte eindrucksvoll, wie wichtig Empathie und Kreativität im Schulalltag sind.

Die Fortbildung brachte Menschen aus unterschiedlichen europäischen Ländern zusammen, wodurch ein inspirierender interkultureller Austausch entstand. Es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich Schulen mit ähnlichen Herausforderungen umgehen – und wie viel wir voneinander lernen können.

Was ich mitnehme? Eine ganze Palette an neuen Methoden – von Teamübungen über kreative Ausdrucksformen bis hin zu nicht-formalen Lernstrategien –, die ich gezielt in meinen DaZ-Unterricht einbauen werde. Gleichzeitig wurde mir erneut bewusst, wie wichtig eine inklusive Haltung im gesamten Kollegium ist. Denn Integration gelingt nicht durch einzelne Maßnahmen, sondern durch eine Schulatmosphäre, in der Vielfalt als Stärke gesehen wird.

Ich danke meiner Schule und dem Erasmus+ Programm für diese wertvolle Lernerfahrung.

Finnland (Februar 2025)

Job Shadowing an der Oulun Suomalaisen Yhteiskoulun Lukio – Oulu 2025

Marimekko, Kaffee, Sauna, Mumins, Lakritze, Schnee Schnee Schnee …

Zu Finnland fiel uns viel ein. Doch warum eilt dem dortigen Schulsystem nun eigentlich ein so guter Ruf voraus? Mit dieser Frage im Kopf reisten wir, Frau Oldenburg und Frau Kwaschik, vom 17. – 21. Februar 2025 gen Norden. Genauer gesagt nach Oulu (der Kulturhauptstadt 2026!), genauer gesagt an die Oulun Suomalaisen Yhteiskoulun Lukio, einem Gymnasium mit künstlerischem und sprachlichem Schwerpunkt. 

Im Rahmen unseres Job-Shadowings wollten wir das YET-Projekt, ein binationales Theaterprojekt, kennenlernen. Darüber hinaus waren wir davon überzeugt, Ideen und Inspirationen zum Digitalen in Oulu zu finden. 

Dass die Schule ein so tolles Fremdsprachenprogramm hat (deutsches Sprachdiplom, Englischkurse auf Fremdsprachen- und Zweitsprachenniveau und ein englischsprachiges Theaterprojekt) hat uns dann aber doch aus den Socken gehauen. Und das will was bedeuten bei den fünf Paaren, die wir aufgrund der erfrischenden -15 Grad trugen ☺

YET steht für Youth, Europe, Theatre und ist ein Erasmusprojekt, bei dem sich Schülergruppen aus Finnland und den Niederlanden jährlich treffen und ein Theaterstück auf die Beine stellen. In diesem Jahr standen Leben und Werk der schwedisch-finnischen Autorin und Künstlerin Tove Jansson im Mittelpunkt der Arbeit. Die finnischen Kolleginnen haben uns sehr herzlich aufgenommen und an ihrer Arbeit, von der Planung bis zur Umsetzung, teilhaben lassen. Besonders interessant war für uns dabei, wie das Projekt als wiederkehrendes Erasmus-Projekt verortet und gestaltet wird.Uns wurde aber natürlich auch die ganze Schule gezeigt, das Schulsystem erklärt und Unterrichtsbedingungen erläutert. Klar. Jeder Schüler hat einen von der Stadt bereit gestellten Laptop. Analoge Bücher gibt es gar nicht mehr. Pfiffige kahoots finden die Lehrer:innen dort in ihrem regulären Lehrmaterial. So macht Unterricht und Unterrichten natürlich Spaß und ist dicht an den Schülern dran. Das eigentlich Wohltuende waren für uns jedoch die flachen Hierarchien, die wir dort erleben durften. Alle reden sich mit Vornamen an. Respektlosigkeit? Verfall der Arbeitsmoral? Wir haben ein äußerst freundliches, soziales und niveauvolles Lernklima erlebt; eins, wovon wir uns gut noch die ein oder andere Scheibe abschneiden können.

Frankreich (Januar 2025)

Job Shadowing am Collège Valmy – Paris 2025

Vom 27.01. – 31.01. war ich im Rahmen der Erasmus-Kurzzeitprojekte für ein Job-Shadowing am Collège Valmy in Paris. Ziel dieser Fortbildung war es, den Einsatz digitaler Medien zu beobachten und Impulse für unser Kollegium mitzunehmen. In dieser Woche durfte ich die verschiedensten Methoden Beobachten. Spannend fand ich besonders das Kaligramm sowie das Legen von Gesichtern mit Gummibärchen (siehe Bilder). Auch, dass SchülerInnen in Frankreich zum Mittagessen nach Hause gehen dürfen, fand ich spannend.
Bezüglich meines Hospitationsschwerpunktes habe ich Tools wie genially und edpuzzle kennengelernt. Diese können bei richtiger Verwendung eine Bereicherung für den Unterricht sein. Am Collège wurde sogar auf den Erwerb von Lehrbüchern verzichtet, da diese in genially eingepflegt wurden. Dadurch können Schulgelder gespart und an anderer Stelle eingesetzt werden. Dadurch und auch durch die Plattform „Paris Classe Numérique“ wurde mir klar, dass in Frankreich deutlich digitaler als in Deutschland gearbeitet wird. Paris Classe Numérique ist eine Plattform, die Lernsax, beste Schule und das Schulportal verbindet und darüber hinaus sogar weitere Funktionen wie E-Books oder Lernapps anbietet. Sie erleichtert den Lernprozess von LehrerInnen sowie SchülerInnen.An einem der Tage durfte ich auch spontan Mathematik in einer 9. Klasse unterrichten. So hatte ich die Gelegenheit, Lernapps mit den SchülerInnen selbst auszutesten. Durch diese Stunde sind mir kulturelle Unterschiede sowie Unterschiede in Vermittlung und Erarbeitung klarer geworden.
Ich glaube, dass sowohl SchülerInnen als auch ich von dieser Stunde, aber auch meinem Job-Shadowing im Allgemeinen profitiert haben.

Island (August 2024)

ERASMUS+ project management and eTwinning 2.0 – Reykjavik 2024

Vom 25. bis zum 31. August 2024 hatten wir das Vergnügen, in Reykjavik an dem Kurs ERASMUS+ project management and eTwinning 2.0: How to internationalize the school teilzunehmen. Auf gut Deutsch ging es in dem Kurs um das Schreiben von ERASMUS-Projektanträgen, das Entwickeln von eTwinning -Projekten und last but not least natürlich ums Netzwerken.

In einem ersten Schritt mussten alle Teilnehmer:innen ihren Standort und ihre Schule präsentieren. Während die anderen bereits langjährige Erasmuserfahrung haben, sind wir hier die absoluten Newcomer.Ein Vorteil, wie uns bescheinigt wurde, denn so können wir ERASMUS von Anfang an in unserer Schulentwicklung mitdenken.

Im Laufe der Woche besuchten wir auch zwei isländische Schulen und erhielten Einblicke in ein anderes Bildungssystem und unterschiedliche Schultypen. Was uns besonders gut gefiel: well-being ist hier keine Floskel, sondern wird gelebt; sei es in Form von Räumlichkeiten oder als regelmäßige, etablierte Feedbackkultur zum Thema. 

 Und so kehren wir mit vielen Eindrücken, einer Begeisterung für europäische Zusammenarbeit, ersten Ideen für eigene eTwinning-Projekte und einer Reihe von nützlichen Email-Adressen und Links zurück.Wir hoffen einerseits, dass wir viel von dem, was wir hier erlebt haben, verwenden und weitergeben können. Und andererseits, dass es für uns konkret in Finnland weitergehen wird. Was dort ausgeheckt wird, werden wir hoffentlich in unserem nächsten Bericht verraten können. 

Von Lisa Oldenburg & Ute Kwaschik